Datentransparenz
Datentransparenz

Datentransparenz

ACHTUNG: Dies ist ein alter Artikel. Meine Meinung diesbezüglich hat sich geändert. Der Artikel soll zur Diskussion anregen.

Datentransparenz

 

Viele Film- und Buchszenarien, die sich mit den Folgen von Big Data und digitalen Medien befassen, ziehen ihren Kernkonflikt aus mindestens einer der drei Themen: Datenermittlung, Datenverknüpfung, Datentransparenz. Diese drei Themen sind in der gleichen Reihenfolge Schritte der anthropogenen Entwicklung in der freien Marktwirtschaft; eine Anleitung mit dem Ziel hin zu einer Utopie.

Der Film THE CIRCLE (2017) veranschaulicht das Thema Datenermittlung in Bezug auf die Privatsphäre. Emma Watson in der Rolle von Mae Holland unterzieht sich einem Experiment, in dem sie all ihre Daten online freigibt. Dank der Erfindung von winzigen Kameras, wird jeder Schritt der Protagonistin gefilmt und ins Internet übertragen. In der Realität wäre ein solches Experiment auch möglich; zudem können und werden mittlerweile schon unzählige Daten ermittelt. Zum Beispiel wird Google nicht nur durch visuelle Informationen der Smartphone-Kameras gefüttert, sondern auch durch Standort, Schrittgeschwindigkeit, Tastenanschlag, persönlicher Interessen, Kontakte etc. Vielleicht werden schon Daten ermittelt, wie Puls und Ausdauer über Smartwatches oder Konzentrationsdauer über Pupillenmessgeräte eingebaut in digitale Brillen. Irgendwann ist es möglich seelische Vorgänge einer Person zu erörtern durch das Rezipieren menschlicher Hormone oder anhand der Hörgewohnheiten auf Spotify. Vermutlich wird das Wort „anonym“ aussterben.

Auf das Thema Datenverarbeitung geht der Roman ZERO detaillierter ein. Hier liegt vermutlich das größte Potential des 21. Jahrhunderts. Durch Algorithmen und künstlicher Intelligenz werden digitale Daten nach dem Schritt der Ermittlung verknüpft und interpretiert. Big-Data-Konzerne wie Google können einen digitalen Zwilling für jeden Nutzer erstellen; ein Profil. ZERO geht darauf ein, dass sich die Bedürfnisse der Menschen ablesen lassen und (ergo) dass ihr Handeln berechenbar ist. Auf der Basis ist nun alles möglich, von personalisierter Werbung auf YouTube über Empfehlungen und Vorschläge zu einem bestimmten (Restaurant-)Angebot in der Nähe, bis hin zur unterbewussten Manipulation von Kauf- und Wahlverhalten. ZERO zeigt ein Szenario, in dem die fiktive Person Carl Montik imstande ist, Millionen von Freemee-Nutzern zu lenken und deren Schicksal zu schreiben.

Im letzten Schritt Datentransparenz geht es um eine Methode mit dem Umgang von Daten, mit dem Ziel Manipulationen zu verhindern und die Freiheit bzw. Gleichheit jedes Individuums zu schützen. Datentransparenz ist die völlige Hingabe zur Datenerhebung. Wenn alle Informationen zu jeder Person für jeden sichtbar sind, gibt es keine Geheimnisse, keine Ungerechtigkeiten, keine Ungleichheiten mehr. Dies ist die Quintessenz einer Demokratie. Wenn es Manipulationen, hetzerische Propaganda oder subjektive Beeinflussungen gäbe, wären sie durchschaubar. Man könnte zum Beispiel das Abonnement bei Freemee kündigen und zu einer anderen liberalen Plattform wechseln, die andere Werte und Meinungen vertritt. Mithilfe eines hyper-transparenten Systems könnte man Schwerverbrecher und Attentäter fangen und im Umkehrschluss haben diese auch wieder eine Chance ihren gefährlichen Status durch Reue, gute Taten und soziale Dienste Stück für Stück abzuarbeiten, um von der Gesellschaft wieder akzeptiert zu werden. Wenn jeder wüsste, wie jeder nackt aussieht, gäbe es auch kein Stalken mehr. In einem System, das von Datentransparenz geprägt ist, gibt es noch Hierarchien und Wettbewerb, doch die Absichten der Menschen und mögliche Wege zum Erfolg wären sichtbar. Ohne Lügen oder falsches Marketing würde die Gesellschaft und dessen Politik produktiver, effektiver und effizienter funktionieren.

 

 

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